„Der kleine Horrorladen“ am Theater Magdeburg – eine super Inszenierung mit beeindruckenden Darstellern

Fotos: ©Andreas Lander

Der kleine Horrorladen (Regie: Ulrich Wiggers, Musikalische Leitung: Damian Omansen) am Theater Magdeburg ist in der zweiten Spielzeit und das ist absolut verdient. Die Handlung dürfte dem Musicalgänger bekannt sein: Es geht um Seymour (Jan Rekeszus), der eine Pflanze (Audrey II) züchtet, die nur durch menschliches Blut wächst. Dieser Pflanze fallen einige Leute in Mrs. Mushniks Blumenladen, in dem er zusammen mit Audrey (Milica Jovanović) arbeitet, zum Opfer. Seymour und Audrey finden zueinander nachdem auch der Zahnarzt, zugleich Freund von Audrey, aus dem Weg geräumt worden ist. Die Inszenierung ist sehr modern und hat eine wunderschöne Kulisse, die sehr sehenswert ist. Man kommt sich vor wie in einem alten, riesgem Gewächshaus. Überall grünt es und die Pflanzen sprießen. Den Pflanzen passen sich auch die drei Soulgirls (Nina Baukus, Mariyama Ebel, Rubini Zöllner) in blumenähnlichen Kostümen an, die am Anfang von oben auf die Bühne schweben, und am Ende diese auch so wieder verlassen (Choreographie: Kati Heidebrecht).

Fotos: ©Andreas Lander

Das beeindruckende Bühnenbild und die schönen Kostüme stammen von Leif-Erik Heine, der sehr gute Arbeit geleistet hat. Jan Rekeszus zeigt sein Können und seine wunderschöne Stimme in der Rolle des Seymour – eine perfekte Besetzung. Mit langem Pferdeschwanz, Karo-Flanellhemd, Jeans, Chucks und Brille wirkt er etwas öko und man schließt ihn ins Herz. Milica Jovanović ist das Gegenteil, sie ist bunt, mit knallorangenen Haaren und hat in dieser Inszenierung eine besondere Herausforderung, nämlich spielt sie ihre Rolle mit einem leichten Tourette-Syndrom. In den ersten Minuten gewöhnungsbedürftig, hat man sich aber schnell daran gewöhnt und es macht die Rolle sehr interessant. Eine moderne Version der sonst schüchternen und naiven Audrey.

Fotos: ©Andreas Lander

 

 

Karsten Kenzel hat den Part von Dr. Orin Scrivello übernommen, die er imposant vermittelt. Auch hier sind wir in einer heutigen Version angekommen – so gibt es Anspielungen auf Star Wars, sieht er doch Darth Vader etwas ähnlich, wenn er in seinem Job ist, sein Lachgas nutzt und stellt fest „Ich bin Dein Zahnarzt“, was für viele Lacher sorgt.

 

 

Fotos: ©Andreas Lander

Mr. Mushnik haucht Markus Liske Leben ein. Der jüdische Blumenladenbesitzer adoptiert Seymour, als der Erfolg kommt („Mushnik und Sohn“) – beide haben etwas davon: Mushnik hält Seymour im Laden und Seymour hat endlich wieder eine Vaterfigur.

 

 

 

Fotos: ©Andreas Lander

Das Theater Magdeburg zeigt eine der besten Versionen dieses Stücks. Absolut sehenswert, eine tolle, neue und interessante Inszenierung in einer hinreißenden Kulisse. Noch vier Mal wird das Stück bis April gezeigt, weitere Infos gibt es HIER.


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