Tanzshow CRAZY HORSE feierte am 16.12.2015 Premiere am in Düsseldorf

af428c087cDie Weihnachtsrevue des Crazy Horse Paris im Capitol Theater Düsseldorf. „Die Show ist frech, frivol und ganz schön flirty! Nach umjubelten Gastspielen in den Metropolen dieser Welt kommt die weltberühmte Show CRAZY HORSE aus Paris im Winter erstmals nach Deutschland. Denkt man an Paris und die überschäumende Lebensfreude der Bohemiens, schießen einem als erstes die weltberühmten Varietes und Cabaret-Theater wie MOULIN ROUGE und eben CRAZY HORSE in den Kopf. Mit erstklassigen Choreografien, schillernden Kostümen, farbenfrohem Licht-Effekten und knisternder Erotik bringen sie das Lebensgefühl der Seine-Metropole auf die Bühnen“ (Quelle: mehr.de)

Seit nunmehr 64 Jahren wird im Crazy Horse Paris die Kunst des erotischen Tanzes zelebriert. Nun kommen die Mädchen des Crazy Horse mit einer Jubiläumsvorstellung auf internationale Tournee. In Deutschland machen sie dabei nur in Düsseldorf Halt.

„Forever Crazy“ wurde produziert als Hommage an den Gründer des originalen Crazy Horse Cabarets, Alain Bernardin. Bernardin war ein Avant-Garde Künstler und ein leidenschaftlicher Bewunderer der weiblichen Figur. Aus seiner Liebe zu amerikanischen Show-Girls und Amerika im allgemeinen, entstand die Idee zu einer artistischen Kreation mit dem Focus auf die weibliche Form. Aus dieser Idee und einigen Jahren der Entwicklung entstand das Crazy Horse Cabaret mit seiner einzigartigen Signatur und seinem hohen Widererkennungswert.

Die Show enthält eine Auswahl der „Best Of“ Acts des gesamten Repertoires seit 1951. Die einzelnen Acts wurden ausgewählt von Andrée Deissenberg und arrangiert von Dick Walsh. So sind manche Acts wie „Peek-A-Boo“ und „Lecon d’Erotisme“ noch von Alain Bernardin selbst erarbeitet worden, während „Scanner“ und „Upside Down“ neuere Kreationen von dem französischen Star-Choreograph Philippe Decouflé. Auch musikalisch hat die Show einiges zu bieten, so haben Komponisten wie Jacques Morali, Fred Pallem und Mirwais, der bereits zwei Alben von Madonna produzierte, an dem individuellen Soundtrack der Show mitgearbeitet. Die Bühnenoutfits der bezaubernden Damen wurden von namhaften Designern gestaltet, selbst die Schuhe sind von Christian Louboutin eigens für die Show kreiert worden. Kostümbildner sind unter anderem von Antoine Kruk (Designer für Louis Vuitton, Thierry Mugler, Roberto Cavalli u.a.), Stefano Canulli, Poupie Cadolle und Fifi Chachnil. Die Mädchen der Show müssen selbst auch hohe Anforderungen erfüllen, deshalb werden nur klassisch ausgebildete Tänzerinnen für die Show ausgewählt, die über authentisches Schauspieltalent verfügen und das Gewisse „je ne sais quois“ besitzen.

Mit Dita van Teese stand 2006 das erste Mal ein Gaststar mit auf der Bühne, der seitdem viele weitere folgten. So waren unter anderem Pamela Anderson, Carmen Electra und zuletzt im Jahr 2014 Conchita Wurst mit den Mädchen auf der Crazy Stage.

Das etwas schäbige, verruchte Ambiente des Clubs im Capitol Theater im Zusammenspiel mit der sehr beschränkten Crazy Horse Bühne – die immer nur 6 Meter lang, 3 Meter tief und 2 Meter hoch sein darf – lassen einen sofort in das Gefühl der Pariser Cabarets der 1950er Jahre eintauchen. Nach einer kurzen Begrüßung dürfen wir die Welt des Crazy Horse betreten und bereits bei dem ersten Act „God Save Our Bareskin“ wird deutlch, welche Arbeit alleine in der Choreographie und in den Kostümen steckt. Der Act wurde von einem Lieutenant der britischen Armee choreographiert und eröffnet seit 1989 alle Shows des Crazy Horse Paris. Das Bühnenbild und vor allem die Lichteffekte sind, neben den Kostümen, bei dieser Show elementar. Durch Musterungen auf dem hintergründigen Bühnenbild als auch im Licht, verschwimmt beides miteinander und nur durch die Mädchen erkennt man was Licht und was Bühne ist. Besonders gut kommt dies bei „Scanner“ oder „Chain Gang“ zur Geltung, wo wir eine Gefängnisgitter sehen das mit Leopardenfell gemustertem Licht bestrahlt wird. Durch die Bewegungen der Tänzerin überträgt sich das Leopardenmuster auf ihre Haut und man erkennt das sie das gefangene Tier darstellt.

Da die Tänzerinnen auf Grund ihrer Kostüme kaum voneinander zu unterscheiden sind, bleibt einem nur zu sagen, dass sie alle eine großartige Show auf die Bühne gebracht haben. Dabei stach gerade die Synchronität der einzelnen Gruppen-Acts hervor und auch die klassische Tanzausbildung findet sich in den Choreographien wieder. Da „Forever Crazy“ eine Tribute Show ist, geht die Storyline, die allen anderen Shows normalerweise zu Grunde liegt, leider verloren, dadurch hat man das Gefühl alles ist etwas zusammenhangslos und zeitweise sehr gleichförmig. Dadurch stach aber die Performance des einzigen männlichen Tänzers stark hervor. „Mr. Fantastic“ zeigt wahnsinniges Talent in einer völlig anderen Sparte des Tanzes, nämlich im Modern Dance/Breakdance. Diese „Unterbrechung“ des Programms ist sehr erfrischend und lässt einen die Unterschiede der verschiedenen Acts wieder deutlicher erkennen.

Allgmein ist die Show sehr zu empfehlen, allerdings müssen ein paar Punkte abgezogen werden, da die Preis/Leistung nicht überzeugt. Für 100 Euro pro Ticket sitzt man in der 2. Reihe, allerdings auf der Empore und somit sitzt man nur noch in der 5. Reihe von hinten, die verkleinerte Bühne tut ihr übriges. Für eine Show mit einer Spieldauer von ca. 1 Stunde und 45 inkl. einer 20minütigen Pause, ist dies ein saftiger Preis. Außerdem ist die Bestuhlung im Club des Captol Theaters leider überaus unbequem und stellenweise sehr alt, welches das Erlebnis der Show zusätzlich schmälert. Wer über diese Punkte hinwegsehen kann und ein Freund von kunstvollen Revues ist, sollte sich diese Show in keinem Fall entgehen lassen. Die Mädchen der Crazy Horse Paris Revue sind nur noch bis Sonntag den 20.12. in Düsseldorf zu erleben, also lassen Sie sich entführen ins Paris der 1950er Jahre und genießen sie einen Ritt auf dem verrückten Pferd.

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