Mozart! Die Neufassung im Wiener Raimund Theater

DMozart1ie Neuinszenierung des Erfolgsmusical „Mozart!“ von Sylvester Levay und Michael Kunze feierte am 24.09.2015 im Raimund Theater in Wien seine 2. Premiere. Im Gegensatz zur Uraufführung aus dem Jahr 1999 in der österreichischen Hauptstadt, geben sich neue, jedoch viele bekannte Gesichter auf der Bühne die Ehre.

Harry Kupfer produziert ein Stück, das weltweit bereits 1,9 Millionen Zuschauer seit der Erstaufführung in seinen Bann zog. Bei diesem kurzweiligen Stück werden über 50 Lieder zum Besten gegeben welches das Leben von Wolfgang Amadeus Mozart darstellen.

Im Jahr 1768 wird Wolfgang Amadé, Sohn des Kapellmeisters Leopold Mozart (Thomas Borchert) als Wunderkind der österreichischen Kaiserin vorgestellt. Die Baronin von Waldstätten (Ana Milva Gomes) gibt jedoch dem Vater zu bedenken, den kleinen Wolfgang nicht zu überfordern.

14 Jahre später ist Wolfgang (Oedo Kuipers) zum jungen und eigensinnigen jungen Mann geworden. Sogar vor dem Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo (Mark Seibert) nimmt der junge Mozart kein Blatt vor dem Mund. Als ihn dieser den Dienst am Hof als Musiker verweigert, reist Wolfgang mit seiner Mutter nach Mannheim und Paris. Der erhoffte Erfolg bleibt bei dem Musikgenie jedoch aus. Dann stirbt auch noch Wolfgangs Mutter in der französischen Hauptstadt. Er fragt sich nach dem Sinn des Lebens und reist wieder zu seinem Vater. Die Baronin von Waldstätten bietet der Familie Mozart an, den Wunderjungen nach Wien mitzunehmen. Dort angekommen verliebt er sich in die Schaustellertochter Constanze Weber (Franziska Schuster). Auf der Bühne sieht man Wolfgang oft mit seinem kindlichen „Ich“ welches an ihn immer wieder Anforderungen stellt.

Im 2. Akt spielt Amadé zu Beginn vor dem österreichischen Kaiserhaus, wonach ihm zur Uraufführung seiner Oper „Die Entführung Mozart2aus dem Serail“ gratuliert wird. Währenddessen wird Constanze von ihrer Mutter dazu genötigt, Wolfgang so schnell wie möglichen wegen finanziellen Gründen heiraten soll. Als sich die beiden sehen, versichern sie sich gegenseitig, dass sie immer füreinander da sein wollen und ihnen niemand etwas vorschreiben kann.

Fürsterzbischof Colloredo fordert Leopold Mozart auf, dass er seinen Sohn zur Rückkehr nach Salzburg bewegen soll, um erneut in seine Dienste zu treten. Der Vater reist zu seinem Sohn, kann ihn jedoch nicht davon überzeugen. Wolfgang feiert in Wien bereits große Erfolge und möchte sich von seinem Vater nicht vorschreiben lassen, was er tun soll. Nachdem Wolfgang’s Schwester Nannerl (Barbara Obermeier) dem Wunderknaben die Nachricht vom Tod des Vaters überbringt, will er im Stephansdom Abschied nehmen. Dabei tritt ein dunkler Mann hervor und beauftragt Amadé damit, ein Requiem zu schreiben. Nach einem Streit mit seiner Frau Constanze, bekommt Mozart ein Angebot von Colloredo zur Wiedereinstellung am Fürstenhof. Er lehnt es jedoch ab. Wolfgang Mozart liegt nach einer umfeierten „Zauberflötenaufführung“ fiebernd im Bett und arbeitet an dem Requiem. Nachdem dem Genie die Tinte ausgeht, sieht man sein kindliches „Ich“ wie es mit der Feder in Wolfgangs Arm sticht, um mit dem Blut das Stück zu vollenden. Beim nächsten Stich trifft er das Herz und das Genie Wolfgang Amadeus Mozart stirbt.

 

Das Stück ist sehr dramatisch und regt zum Nachdenken an. Im Vergleich zu anderen VBW-Produktionen wird eher wenig getanzt. Dies wird jedoch durch eine 3-dimensionalen Hintergrund und den Bühnenrequisiten wieder wettgemacht. Kraftvolle und dynamische Stimmen der Darsteller nehmen die Zuschauer emotional ins 18. Jahrhundert mit. Die Rolle des Mozart’s zeichnet sich durch viele Soloparts aus.

Der junge Oedo Kuipers bringt viel Leidenschaft in der Rolle des Wolfgang Amadeus Mozart auf die Bühne. Er hat zuletzt in „Phantom der Oper“ in Hamburg gespielt.

Bei der Version „Gold von den Sternen“ von Ana Milva Gomes bekommt es das Publikum mit Gänsehautfeeling pur zu tun. Dem Wiener Publikum sehr bekannt, spielte sie zuletzt die Donna in Mamma Mia.

Thomas Borchert brilliert schon wie zuvor im Jahr 1999 als Mozart’s Vater Leopold. Er verkörperte in den letzten Jahren den Graf Krolock in „Tanz der Vampire“, Dr. Jekyll&Mr. Hyde im gleichnahmigen Musical und zahlreiche weitere große Rollen toller Bühnenstücke.

Der Fürsterzbischof Colloredo wird verkörpert von Mark Seibert. Er schafft es, die Verachtung gegenüber Untertänigen glaubhaft über die Bühne zu bringen. Die meisten Musicalbesucher kennen ihn als Tod aus „Elisabeth“.

Franziska Schuster spielt die Ehefrau von Wolfgang – sie zeigt sich in der Rolle äußerst stimmkräftig und als starke unabhängige Frau. Bekannt ist sie auch aus „Cabaret“, „Sister Act“ und „Mamma Mia!“.

Barbara Obermeier spielt Wolfgang’s ältere Schwester Nannerl. Sie bleibt leider während des ganzen Stückes ziemlich im Hintergrund. Bei ihrem Solo zeigt Barbara aber, dass sie eine tolle Stimme hat. Sie spielte in den vergangenen Jahren unter anderem in „Der Graf von Monte Christo“ und „Tanz der Vampire“.

In der Rolle von Constanze Webers Mutter sieht man Brigitte Oelke. Sie bringt die egoistische und geldgierige Mutter sehr gut auf die Bühne. Man kennt die Darstellerin bereits aus Stücken wie „We will rock you“ und „West Side Story“.

Jon Geoffrey Goldsworthy spielt Collloredo’s Handlanger Graf Arco. Der geborene US-Amerikaner hat ein selbstsicheres Auftreten und eine tolle Baritonstimme. Er spielte in den Musicals „Sweeney Todd“ und „My fair Lady“.

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