„Catch me if you can“ am Staatstheater Nürnberg – Ein kurzweiliges, schnelles Musical mit erstklassiger Besetzung

Foto© Pedro Malinowski

Am 06. Oktober 2018 feierte das Stück unter der Regie von Gil Mehmert am Staatstheater Nürnberg Premiere. Uraufgeführt wurde es bereits 2011 am Broadway, sein Debüt in Europa fand 2013 in Wien statt. Vielen wird der Film aus dem Jahre 2002 etwas sagen, bei dem Spielberg Regie führte und man Leonardo DiCaprio für die Rolle des Frank Abagnale Jr. gewinnen konnte. Das Stück handelt von eben diesem Frank, der durch Scheckbetrug, Dokumentenfälschung und als Hochstapler Geschichte schrieb. Es fängt damit an, dass Abagnale zu Weihnachten Schecks von seinem Vater, Frank Abagnale Sr. (Dirk Weiler), bekommt, die er mit Hilfe von Messer, Tusche und Klebstoff manipuliert. Das Musical bezieht sich auf die realen Geschehnisse des 1948 in NY geborenen Frank Abagnale und ist an sein Leben angelehnt. Es ist erstaunlich, wie Abagnale, in der Nürnberger Inszenierung hervorragend von David Jakobs gespielt, sich jahrelang in diversen Berufen wie zum Beispiel Pilot und Arzt behaupten kann, ohne aufzufliegen. Immer auf der Spur ist ihm Agent Carl Hanratty, der für das FBI arbeitet, dem Abagnale aber immer einen Hauch voraus ist, sogar dann, wenn sie direkt aufeinander treffen – das ganze Musical ist als Rückblick in einer live Show gestaltet. Pelzer spielt Hanratty grandios, man erkennt, wie sehr Hanratty davon besessen ist, Abagnale zu schnappen und dass er ein korrekter Diener des Rechts ist („Brich kein Gesetz“).

Foto© Pedro Malinowski

Das Stück ist schnell, modern und die drei Stunden (inkl. Pause) vergehen wir im Fluge. Die Musik (Leitung: Jürgen Grimm) und die Texte sind von Marc Shaiman (ebenfalls an den Texten beteiligt war Scott Wittman) sind zeitgemäß und es gibt viele Songs, die einem einfach sofort ins Ohr gehen, zum Beispiel „Live und ganz in Farbe“. Zu den Songs passt die Choreographie von Melissa King perfekt: Sie ist schwungvoll und es macht Spaß, zuzuschauen. Abagnale kommt erst zur Ruhe, als er Branda bei seiner Arbeit im Krankenhaus kennenlernt. Er verliebt sich und verlobt sich anschließend mit ihr, auf der Feier aber ist ihm wiedermal Hanratty ganz nah, so nah, dass Abagnale die Feier platzen lässt, Branda sein wahres Leben gesteht und ihr sagt, sie solle in zwei Tagen zum Flughafen kommen und ihn dort treffen.

Foto© Pedro Malinowski

Branda wird allerdings von den FBI-Agenten verfolgt – dies bedeutet das Ende für Abagnales‘ Machenschaften. Branda wird von Inga Krischke gespielt, sie kann das Publikum mit „Sieben Wunder“ und „Flieg, flieg ins Glück“ begeistern. Die Kulisse von Jens Kilian und die Kostüme von Falk Bauer sind farbenfroh, auf dem hinteren Teil der Bühne hat man das Orchester wie ein Show-Orchester neben/unter den beiden Treppen drapiert.

 

 

Foto© Pedro Malinowski

Insgesamt ist zu sagen, dass es ein schnelles Stück mit sehr guter Besetzung und tollen Songs ist – somit ist es wirklich zu empfehlen! Man hat einen tollen Abend, das Musical ist in dieser Inszenierung rundherum geglückt!

Tipp 1: Der Kartenvorverkauf beginnt immer am ersten Werktag des Vorvormonats. Nächster Termin: 15.02., Derniere: 20.07.2019.

 

Foto© Pedro Malinowski

Tipp 2: Bei der Platzwahl auf alle Reihen hinter der ersten Reihe im dritten Rang besser verzichten – beugt sich jemand in der ersten Reihe vor, hat dies zur Folge, dass alle Zuschauer dahinter sich vorbeugen müssen und man die ganze Zeit des Stücks in einer sehr unbequemen, vorgebeugten, Sitzposition am äußersten Rand des Sitzes verbringen muss, um etwas sehen zu können.

Tipp 3: Das Programm beinhaltet neben Informationen noch ein schönes Poster!

Weitere Infos und Karten gibt es HIER.

 

 

 

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