„Ghost“ begeisterte die Zuschauer bei seiner Gala-Premiere in Hamburg am 28.10.2018

Foto: Stage Entertainment/Morris Mac Matzen

„Ghost“- den meisten ist der Film aus dem Jahre 1990 bekannt und seit 2011 gibt es „Ghost“ auch als Musical. Deutschlandpremiere hatte das Stück, welches von dem Theater in Linz/Österreich von Stage Entertainment übernommen wurde, in einer Inszenierung von Matthias Davids im Dezember 2017 in Berlin – nun ist es für 11 Wochen im Stage Operettenhaus zu Gast. Mit einer Top-Besetzung wartet es in Hamburg auf: Riccardo Greco, der die letzten Jahre vorranging am Landestheater Linz spielte und im Sommer als Berger in Hair schon begeistern konnte, ist für die Rolle des Sam Wheat wieder nach Deutschland zurückgekehrt – eine gute Entscheidung, denn schon in Linz durfte er in dieser Rolle auf der Bühne stehen. Vielen ist er noch aus Tanz der Vampire-Zeiten bekannt, wo er unter anderem Alfred spielte. Den Part von Molly Jensen spielt Roberta Valentini, die man aus zahlreichen Musicals und Hauptrollen wie zum Beispiel in „Wicked“ oder „Kein Pardon“ kennt. Daneben stehen unter anderem noch Rob Pelzer (er war jahrelanges Mitglied am Theater Linz und ist nun neben Ghost auch in „Catch me if you can“ in Nürnberg zu sehen) als Krankenhausgeist, Marion Campbell als Medium Oda Mae Brown (die gebürtige Londonerin spielte zu letzt in ihrer Heimatstadt in dem Musical „Mary Stuart-The Musical“), John Vooijs (vielen sicherlich noch als alternierender Tarzan am gleichnamigen Musical bekannt) als Carl Brunner, Marius Bingel von der Stage School Hamburg als U-Bahn-Geist und Mischa Kiek als Willie Lopez (der diese Rolle auch schon in Berlin verkörperte) auf der Bühne.

Foto: Stage Entertainment/Morris Mac Matzen

Die Handlung ist schnell erzählt: Sam wird erschossen, ist als Geist zwischen den Welten der Lebenden und Toten gefangen und möchte mit Hilfe von dem Medium Ode Mae Brown Kontakt zu seiner großen Liebe Molly herstellen und ein falsches Spiel in seiner ehemaligen Firma aufdecken.

 

 

 

 

Foto: Stage Entertainment/Morris Mac Matzen

Das Bühnenbild ist schlicht gehalten, mit 12 kalten Betonsäulen mit eingebauter Lichttechnik, aber es lässt sich leicht und schnell ebenso in die Wohnung von Sam und Molly umwandeln, als auch in das Szenario von Oda Mae Brown. Beeindruckend ist auf jeden Fall die U-Bahn-Szene mit einem 9 Meter langen U-Bahn-Zug, in der Mischa Kiek als U-Bahn-Geist auf sich aufmerksam macht. Er absolvierte erst in diesem Jahr die Hamburger Stage School. Großartig mit Wucht und Elan von ihm dargestellt, beeindruckend mit Lichteffekten unterstützt, ist dies sicherlich ein Höhepunkt des Stückes.

 

Foto: Stage Entertainment/Morris Mac Matzen

Einen bleibenden Eindruck hinterlässt Marion Campbell als Oda Mae Brown: Als sie plötzlich bemerkt, dass sie wirklich Geister hören kann, gerät sie leicht in Panik. Sie versucht erst Sam zu ignorieren, kapituliert dann aber, als Sam sie mit dem stetigen Wiederholen des Lieds „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ in den Wahnsinn treibt. Es macht unheimlich Spaß, das Medium auf der Bühne zu erleben, wie sie flucht aber dann dennoch sich als große Hilfe für Sam erweist. Großartig interpretiert von Campbell sorgen ihre Szenen für viele Lacher.

Perfekt vorgetragen sind auch die Songs des Stückes, mit der Unterstützung einer elfköpfigen Band unter der Leitung von Broder Kühne. Deutlich und klar ist alles verständlich und mit viel Gefühl gesungen und es gibt gelungene Tanzszenen von Lee Proud.

Foto: Stage Entertainment/Morris Mac Matzen

Moderne Kostüme (Leo Kulas) aus unserer jetzigen Zeit stehen im Kontrast zu den Kostümen der Geister, die Kleidung aus längst vergangenen Zeiten tragen. Das Stück ist gelungen und in sich rund, man fiebert und leidet mit den Bühnenfiguren mit und sicherlich floss bei dem ein anderen Premierengast auch ein Tränchen. Greco und Valentini nehmen das Publikum mit auf eine Reise, in der es um Liebe, Trauer, falsches Spiel, aber auch Hoffnung geht und setzten es danach wieder gerührt im Operettenhaus ab, was mit Standing Ovations und sehr viel Applaus gedankt wird.

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