Kurzinterview mit Stefan Poslovski nach einer Neujahrsgala in Nettetal-Lobberich

Eva Aasgaard  Olegg VynnykWie ist denn Dein erster Eindruck so kurz nach diesem schönen Konzert? Und wie hast Du diesen kleineren Rahmen empfunden?

In kleineren Rahmen ist alles persönlicher und die Nähe zum Publikum größer. Es motiviert unheimlich und ist sehr interessant, wie die Leute reagieren. Sie sind hier mitgegangen und dann macht das natürlich viel Spaß zu singen.

Wir haben Dich hier von der rockigen und komödiantischen Seite erlebt. Das scheint Dir zweifelsohne zu liegen. Als „Alfred“ oder „Professor Abronsius“ , in „Tanz der Vampire“ hast du schon überzeugt. Derzeit begeisterst Du Dein Publikum in einer Doppelrolle bei den „3 Musketieren“ in Stuttgart, als „Conferencierce“ und „Butler James“, zwei mehr als humorige Figuren in dem Stück. Übernimmst Du schauspielerisch auch Linien von bereits gespielten Charakteren?

Eigentlich nicht, denn jede Rolle hat ja einen anderen Charakter. Wenn, dann habe ich ein kleines Bisschen von „Gewilip“ abgeschaut, den ich bei „Bonifazius“ gespielt habe. Ja, da sind leichte Ähnlichkeiten erkennbar. Aber generell sind die Rollen immer anders. Überhaupt aber liebe ich das Lustige und Humorige. Ich finde, das passt zu mir und macht mir total Spaß.

Stefan Poslovski Olegg VynnykBei den 3 Musketieren  gehörst Du seit Mitte November zur Premierenbesetzung in Stuttgart. Musicalstars wie Pia Douwes, Ethan Freeman, Marc Clear, Kevin Tarte… konnten für diese Inszenierung gewonnen werden. Leider ist es schon zur Regel geworden, dass diese Superstars bereits nach wenigen Monaten zu anderen Produktionen wechseln. Müssen wir damit rechnen, dass auch Du bald die Musketiere verlässt?

Bis jetzt ist das nicht geplant. Mir gefällt es dort sehr gut. Aber wer weiß, was die Zukunft so bringt? Das mit dem Wechsel stimmt, teilweise (Roimata T. und Eva A. nicken zustimmend mit bedauernder Miene). Es wird meist erst zum Thema, wenn man eine bessere Rolle angeboten bekommt oder die Chance hat bei einer Broadway Produktion mitzuwirken. Dann versucht man ein vorzeitiges Auflösen des Vertrages zu bekommen. Meistens geht das dann auch irgendwie, denn die Castmanager haben ja auch Verständnis dafür. Aber es gibt Verträge, die von beiden Seiten auch eingehalten werden sollten.

Bleiben wir doch noch ein wenig beim Humor. Deiner Vita habe ich entnommen, dass Diu mehrfach in Chicago- Berlin und München- die „Mary Sunshine“ verkörpert haben, eine skurrile Charakterrolle, die eine Frau darstellt aber von einem Mann gesungen und gespielt wird…

Eva Aasgaard Stefan PoslovskiDas war alles überhaupt lustig (lacht und strahlt dabei). Ich hatte erst keine Einladung zur Audition. Mein ehemaliger Lehrer, Herr Lehman, hörte mich singen und meinte dann, ich müsse das unbedingt auf Band aufnehmen und einsenden. Schließlich bekam ich doch ein Vorsingen. Ich startete dann die Tour als Zweitbesetzung für die „Mary Sunshine“. Der Zufall brachte es, dass ich sofort als Hauptbesetzung eingesetzt wurde und die ganze Tour spielte. Das war toll. Der besondere Reiz der Rolle war, dass ich das Publikum völlig irritierte, weil es nicht genau wusste, ob nun eine Frau oder ein Mann singt (lacht leicht hämisch). Es machte so großen Spaß die Leute zu verunsichern (lacht herzlich auf).

Abschließend noch die Frage, glaubst Du, dass es Nachfolger, welche die Rolle von großen Musicalstars übernehmen schwerer haben die Sympathie der Zuschauer zu gewinnen? Man wird sicherlich oft verglichen…

Ich denke nicht. Das kommt vielleicht dann vor, wenn ein Darsteller ein großes Fanpublikum hat. Aber die meisten Leute besuchen nur eine Show und können daher keine Vergleiche ziehen. Es ist dann eher so, dass sie sich eine persönliche Meinung entwickeln. Der eine findet den einen Darsteller besser, der Andere vielleicht dessen alternierende Besetzung. Bei Erstzuschauern denke ich, gibt es da keine Probleme.

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