Der Macher von Jekyll & Hyde Coburg – lässt die Fassade fallen und alle sind begeistert!

Otto Pichler Jekyll & Hyde Regisseur Otto Pichler im Kurzinterview unmittelbar nach der Premiere am 10.1.09

Er ist der Macher, Regisseur und Choreograf der Inszenierung „Jekyll & Hyde“ in Coburg. Bereits mit „Jesus Christ Superstar“ hat Pichler im Landestheater in Coburg großen Erfolg gefeiert. Nicht weiter verwunderlich, dass er wieder mit einem Musical zum Zuge kommt. Die Inszenierung ist mehr als gelungen (s. Musicalbericht Jekyll & Hyde Coburg, Premiere oder Fotogalerie). MFJ ist es gelungen, der beschäftigten Persönlichkeit ein paar Fragen im Anschluss der Premiere zu stellen.

MFJ: Wenn Sie zurückblicken, von der ersten Idee bis zur heutigen Premiere, was würden Sie Ihre größte Herausforderung bezeichnen?

O. P.: Mein Gedanke- und das war mir dabei auch immer sehr wichtig- war die Sache, dass die einzelnen Nummern des Stückes miteinander verwoben werden, vor allem szenisch. Ich habe das Stück  J&H bisher einmal gesehen. Dabei fiel mir auf, gerade Songs wie „Fassade“, die im Laufe des Stückes dreimal eine Reprise  haben, den Eindruck wecken, als wenn diese als einzelne Nummern stehen. Für mich war es immer wichtig, dass die Lieder in eine Szene, einen Ablauf oder  in eine Handlung integriert werden. Am wichtigsten war mir diese innere Zerrissenheit des Jekyll in Verbindung mit seiner eigenen Identität zu verdeutlichen – sprich – in Verbindung mit seiner Kindheit mit der Übermacht des Vaters. Ich denke man hat das klar verstanden, dass der Ursprung darin liegt und nicht in dem Medikament, das etwas in ihm durchaus auch auslöst. Natürlich war das Medikament vorhanden, es hat etwas aktiviert, aber in seinem Umgang einen Rücklauf gemacht in seine Kindheit und dort hin, wo seine Probleme begonnen hatten zurück geführt. Das war für mich der Knackpunkt des Ganzen.

Otto Pichler Jekyll & Hyde MFJ: Wenn Sie an die Premiere gerade eben denken, sind Sie zufrieden mit allem wie sie abgelaufen ist, ebenso mit den Darstellern und allgemein?

O. P.: Ja, sehr! Ich bin sehr froh, wie auch der Intendant Herr Altenbeck z.B.  gesagt hat. Eine „Lucy“ in diesem Format hier am Haus zu haben, wie es  Ulrike Barz ist, das ist wunderbar. Sie kann auf allen großen Bühnen bestehen, neben Wien, Hamburg u.s.w. und dann gerade in Verbindung mit Katrin Dieckelt als „Lisa“ und natürlich Randy Diamond als „Jekyll/Hyde“- toll. Ich finde, das ist ein wunderbares Trio, bei dem jedes Theater wirklich froh sein kann, so Etwas zu bekommen. Wie bereits angesprochen, wir  haben die Leute vom Haus wirklich passend für die etwas kleineren Rollen besetzt.  Und dann die Verbindung zu dem großen Chor, der so gesehen eigentlich nicht in großen Musicals eingesetzt wird, das ist wunderbar, das mag ich.

MFJ: Sie machen einen wirklich entspannten und glücklichen Eindruck…

Otto Pichler Jekyll & Hyde O. P.: Ja, das ist auch so, ich bin sehr zufrieden und froh, dass das Stück auch angenommen wird. Und ich denke, es ist eine Arbeit, die man nur durchaus zeigen kann.

MFJ: Kurz noch zu Ihrer Arbeit, Sie sind bekannt, dass sie sehr genau, korrekt, konsequent und unheimlich zielbewusst an Ihre Arbeit gehen, ja fast autoritär. Da gibt es kein Zuspätkommen, kein eher Gehen nach der Probe oder ähnliches. Von allen Seiten wird dies als sehr positiv betrachtet, wenn auch der Ein oder Andere davon  zunächst einmal abgeschreckt war, da er vielleicht bisher anders gearbeitet hat. Was denken Sie darüber?

O. P.: Besser kann es doch nicht gehen. Das muss auch so sein und das wissen wir alle. Man muss gefordert werden um Leistung zu bringen. Bei einem Laissez-faire -Stil kommt nichts dabei raus. Man muss einfach strikt und vielleicht hart sein. Aber ich denke, die Leute wollen ja auch gefordert werden. Mit „nur bequem“… damit ist doch keiner zufrieden.  Das Resulat, das  Ziel muss immer vorhanden sein und wenn dann sowas, wie dieser Abend wie heute dabei herauskommt, dann bin ich zufrieden und glücklich.

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