Aisata Blackman im Interview bei „Just Musicals“

SISTER ACT (Copyright: Stage Entertainment) Aisata Blackman (m.) spielt Deloris van Cartier

Die gebürtige Niederländerin -mit karibischen Wurzeln- Aisata Blackman trat 2012 bei „The Voice of Germany“ an, spielte u. a. schon in den Musicals „Show Boat“ und „Rocky“, tourte 2012 mit „Songs of the movie Sisteract“ als Leadsängerin durch die Niederlande und England, war 2015 als Solistin auf der AIDA unterwegs und ist nun seit 2016 die Erstbesetung der „Deloris van Cartier“ bei „Sister Act“, dem Musical zum gleichnamigen Film.
Wie Aisatas Werdegang bisher verlief, wie es sich anfühlt, eine Hauptrolle spielen zu dürfen und worauf sie sich in Niedernhausen und München freut, kann nun in unserem Interview nachgelesen werden.

Nastassja Juel Stork: Erzähl doch bitte etwas über Dich und Deinen Werdegang: Was hast Du zuvor gemacht und wie kamst Du zum Musical? War es schon immer Dein Wunsch auf der Bühne zu stehen? Und was könntest Du Dir als Plan B für Deine Zukunft beruflich vorstellen?

Aisata Blackman: Also ehrlich gesagt ist das mein Plan B (lacht). Ich habe 13 Jahre lang einen ganz normalen Job beim Bodenpersonal einer holländischen Airline gehabt. Und vor 1,5 Jahren habe ich meinen Job gekündigt und mich entschieden, als Vollzeit-Künstlerin zu arbeiten. Davor habe ich immer wieder nebenbei bei kleinen Projekten mit verschiedenen Bands mitgemacht, aber die letzten fünf Jahre war ich dann auch Teil von größeren Projekten. Dadurch wurde ich viel selbstbewusster als Künstlerin und entwickelte mich langsam immer mehr in diese Richtung, weg vom Flughafen. Nichts desto trotz habe ich meinen Job geliebt und es war eine sehr schwere Entscheidung, diesen sicheren Job  zu verlassen, aber ich denke, es war an der Zeit, dieses Kapitel hinter mir zu lassen und das Talent, mit dem ich gesegnet wurde, voll auszuschöpfen.

Nastassja Juel Stork: Es hat mit der Hauptrolle bei „Sister Act“ geklappt – wie hast Du von der Zusage erfahren und hattest Du im Vorfeld schon ein gutes Gefühl, dass Du die Rolle bekommen würdest?

Aisata Blackman: Ich war natürlich sehr aufgeregt, aber ich hatte ein gutes Gefühl was die Auditions anging. Zum ersten Mal hatte ich wirklich sehr viel Spaß während ich meine Szenen spielte, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich die Rolle tatsächlich bekomme. Ich war auf jeden Fall zufrieden mit meiner Leistung und war sehr hoffnungsvoll. Dann kam der Anruf, dass ich die Rolle bekommen habe. Ich konnte es gar nicht fassen. Es hat lange gedauert, bis ich realisiert habe, dass das wirklich passiert.

Nastassja Juel Stork: Wie ist es für Dich, plötzlich eine Hauptrolle zu übernehmen?

Aisata Blackman: Das ist der Traum, von dem so viele von uns träumen. Es ist das Ziel von so vielen Darstellern und für mich ist dieser Traum plötzlich wahr geworden. Ich glaube, dass ich es immer noch nicht 100% realisiert habe, aber es ist eine so tolle Rolle, die so viele verschiedene Facetten enthält. Es macht einfach Spaß! Die Geschichte von Sister Act ist so vielseitig und darum ist es so großartig die Hauptrolle in diesem Stück zu spielen.

Nastassja Juel Stork: Was macht das Besondere für Dich an der Show „Sister Act“ aus? Hast Du Gemeinsamkeiten mit der Rolle der Deloris? Gibt es eine Szene/Lied, welche/s Dir im Stück am besten gefällt, was Dir am meisten Spaß macht?

Aisata Blackman: Am Anfang dachte ich, dass Deloris mir nicht besonders ähnlich ist, aber ich habe gemerkt, dass wir tatsächlich sehr viel gemeinsam haben. Wir teilen uns zum Beispiel den Traum, eine erfolgreiche Künstlerin zu werden, außerdem gibt sie nie auf, genau wie ich. Denn wie ich bereits vorher erwähnt habe, habe ich die Entscheidung, als Vollzeitkünstlerin zu arbeiten, erst vor anderthalb Jahren getroffen. Deloris versucht die Dinge immer positiv zu sehen und sie lacht sehr gerne. Genau wie ich.

Ich habe sehr viele verschiedene Lieblingsszenen, aus den verschiedensten Gründen, aber wenn ich mich für eine entscheiden müsste, dann ist es momentan die Chorprobe mit dem Song „Singt hinauf zum Himmel“.

Nastassja Juel Stork: Welche Musicals/Rollen würdest Du gerne spielen?

Aisata Blackman: Aida, Dreamgirls und Color Purple.

Nastassja Juel Stork: Wäre für Dich Schauspiel auch eine Option oder liegen die Shows mit Musik mehr?

Aisata Blackman: Begonnen habe ich als Sängerin… aber mit der Zeit hat sich meine Karriere dahin entwickelt, wo ich jetzt bin: Ich singe, Schauspiele und tanze. Und ich muss sagen, dass ich auch die Erfahrung des reinen Schauspielens, in einem Film ohne Musik, sehr gerne machen würde.

Nastassja Juel Stork: Du spielst zur Zeit in Berlin – was magst Du besonders an Berlin und worauf freust Du Dich in Niedernhausen und München?

Aisata Blackman: Ich liebe die Diversität von Berlin. Es gibt immer etwas zu tun: Sei es im Bereich Kultur, Geschichte, Fashion oder Restaurants. Es gibt so viele verschiedene Optionen. Und der Sommer hier ist besonders schön, es gibt viele schöne Parks, die man genießen kann.

Unser nächstes Ziel ist Niederhausen und ich bin gespannt, wie das wird, da Niederhausen eine sehr kleine Stadt ist. Ich freue mich auch sehr darauf, die Möglichkeit zu bekommen Frankfurt besser kennen zu lernen, da es nur 30 Minuten entfernt ist. Ich war bisher nur einmal dort, im Sommer, als ich in Bad Hersfeld gearbeitet habe.

Wir sind ab Mitte Mai in München und ich freue mich schon sehr auf schönes Wetter (lacht) und eine wunderschöne Stadt.

Ich war bisher nur zweimal für jeweils einen Tag dort und war total begeistert. Daher bin ich schon gespannt darauf, was München so alles zu bieten hat.

Nastassja Juel Stork: In Deinem Beruf stehst Du fast jeden Abend auf der Bühne – was machst Du zum Ausgleich in Deiner Freizeit?

Aisata Blackman: Ich gehe gerne ins Kino, ich schaue gerne Interviews von Schauspielern oder Sängern, die ich mag oder ich gehe mit meinen Freunden etwas essen/trinken.

Nastassja Juel Stork: Gibt es Momente, in denen Du zweifelst, ob es die richtige Entscheidung war, in diesen Beruf einzusteigen?

Aisata Blackman: Ich bin noch nicht sehr lange in der Branche aber bisher habe ich absolut nichts bereut.

Nastassja Juel Stork: Ist es schwierig, Familie/Freunde in diesem Beruf unter einen Hut zu bekommen?

Aisata Blackman: Mit einem 9 to 5 – Job wäre es auf jeden Fall einfacher, aber ich bin es nicht anders gewohnt. Als ich noch am Flughafen angestellt war, habe ich in allen möglichen Schichten gearbeitet: am Wochenende, Nachts, Nachmittags oder Morgens. Meine Freunde und Familie haben meistens frei, wenn ich arbeite und wenn ich dann mal frei habe, dann arbeiten sie. Jetzt lebe ich außerdem noch in einem anderen Land aber dank „Skype“ und „FaceTime“ ist es nicht so schwer, Kontakt zu halten.

Nastassja Juel Stork: Mit welchen Künstlern würdest Du einmal zusammen spielen oder singen?

Aisata Blackman: Singen: Bløf (Eine Band aus Holland), Andreas Bourani und Pharrell Williams.

Spielen: In der kurzen Zeit als Musicaldarstellerin habe ich schon mit einigen großartigen Künstlern zusammen gearbeitet, wie z.B Gino Emnes, Jan Amman, Daniela Ziegler oder Norbert Lamla, aber es gibt noch ein paar wunderbare Frauen, mit denen ich gerne mal zusammenarbeiten würde: Pia Douwes oder Ana Milva Gomez.

Nastassja Juel Stork: Gehst Du privat auch gerne ins Theater oder reicht es Dir dadurch, dass Du selber schon fast jeden Abend auf der Bühne stehst?

Aisata Blackman: Ich gehe sehr gern ins Theater, aber ich schaffe es meist leider nicht, da ich außer Montags selber jeden Abend auf der Bühne stehe.

Nastassja Juel Stork: Was wünscht Du Dir für Deine Zukunft?

Aisata Blackman: Eine erfolgreiche Karriere, Gesundheit, und meine Familie und Freunde in meiner Nähe.

Nastassja Juel Stork: Vielen Dank für das Interview, viel Spaß weiterhin bei Sister Act und alles Gute für Deinen weiteren Lebensweg!

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