Zu Gast bei den Weihnachts-Gentlemen

Gentlemen_Of_Musical_-_c_Sound_Of_Music_ConcertsHinter dem 16. Türchen verbarg sich eine ganz besondere Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest: Kevin Tarte und Jan Ammann, die „Gentlemen of Musical“, kamen mit ihrem Programm in den Berliner Admiralspalast und machten trotz des wenig winterlichen Wetters richtig Lust auf das bevorstehende Fest. Mal humorvoll, mal nachdenklich und immer ganz nah am Publikum ging es durch den Abend.

Kevin Tarte und Jan Ammann begeistern ihr Publikum bereits seit mehreren Jahren und sind ein eingespieltes Team. Besonders mit den „Gentlemen of Musical“ sorgen sie immer wieder für ein Konzerterlebnis der ganz besonderen Art. Jetzt, so kurz vor Weihnachten, in der Christmas-Edition, gespickt mit einigen Weihnachtsliedern.

Den Anfang machte der Song „You’re nothing without me“ aus City of Angels, in dem ein Autor und seine Filmheld gegen einander ansingen und dem jeweils anderen klarmachen wollen: Ohne mich, bist du ein Nichts. Im Falle der beiden Stars des Abends ist die Botschaft ein wenig anders: Einzeln sind sie schon großartig, aber zusammen sind sie ein unschlagbares Team.

Ganz ohne Verstärkung geht es dann aber doch nicht und so waren Katrin Taylor und Kristin Hölck mit im Gepäck und unterstützten die beiden Gentlemen stimmkräftig. Und noch eine gehört schon fast zum Inventar: Marina Kommissartchick, von Kevin Tarte treffend als „One-Woman-Orchestra“ bezeichnet. Sie lieferte die musikalische Untermalung des Abends und bewies dabei wieder einmal: Wer braucht schon ein Orchester, wenn sie am Flügel sitzt?

Bereits der dritte Song gehörte zu einem der Höhepunkte des Abends. Kristin Hölck und Kevin Tarte interpretierten gefühlvoll „The Prayer“, einen Song, der auch auf Tartes Solo-CD Reflection zu hören ist (dort im Duett mit Pia Douwes). Das kurz darauf folgende „Vivo per lei“ von Jan Ammann und Katrin Taylor wurde ebenso vom Publikum gefeiert.

Abwechslungsreich ging es weiter. Besonders im ersten Teil wechselten Musicalsongs immer wieder mit deutschen oder englischen Weihnachtsliedern und sorgten durch ihre charmanten Interpreten auch für den einen oder anderen Lacher im Publikum. Das Weihnachtsmedley, unter anderem bestehend aus Silver Bells und Kling Glöckchen kling, ließ den Funken dann endgültig auf das Publikum überspringen und regte zum Mitmachen an.

Mit einem Block aus dem Phantom der Oper und dessen Fortsetzung Liebe stirbt nie ging es in die Pause. Kevin Tarte und Jan Ammann zogen ihre Christine hier gleich doppelt in den Bann. Wobei Tartes volle Stimme die Töne hier vielleicht noch etwas müheloser und ausdrucksstärker meistert, als es Jan Ammann vermag. Kristin Hölck gelingt es nicht ganz, die Partien der Christine sicher zu singen. Ihre Stimme klingt in tieferen Lagen wesentlich angenehmer.

Wie von zwei ehemaligen Schlossherren nicht anders zu erwarten, begann der zweite Teil mit einem Block aus „Tanz der Vampire“ – sicherlich ein Highlight für alle, ob Fans oder nicht. Weiter ging es um einiges nachdenklicher. Sollten wir uns nicht zu Weihnachten alle ein wenig auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren, für die viel zu oft keine Zeit bleibt?

Hits wie „Der gekaufte Drachen“, „Paris, Paris“ oder „Wenn sie diesen Tango hört“ bestimmten den Tenor nach der Pause. Es wurde ruhiger im Saal, nachdenklicher. Durch diese Songauswahl kam der zweite Teil um einiges schwermütiger daher, als der erste. Ein wenig Auflockerung hätte hier sicher nicht geschadet. Vielleicht durch ein, zwei Weihnachtslieder, die nach der Pause leider gänzlich fehlten.

Erst die Zugabe „That’s what friends are for“ brachte die fröhliche Anfangsstimmung zurück und entließ das Publikum schließlich gut gelaunt in die Berliner Nacht. Zuvor hatte dieses die Künstler noch mit langem Applaus gefeiert.

Fotos: © Sound of Music Concerts

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Publizistik abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.