AIDA, ging „einen Schritt zu weit!“ … Liebe, Hass und Tod, wie das Leben spielt!

Dramatik hat in Coburg eingeschlagen. Das Premierenpublikum war begeistert und bedankte sich mit stehenden und minutenlangen Ovationen bei den Künstlern des Abends.

Aida, die Geschichte ist weigehend bekannt, von daher wird nur kurz auf die Geschichte eingegangen.

Heerführer Radames wird vom Pharao in Ägypten nach Nubien gesandt um dort Sklaven und Sklavinnen an den Hof zu bringen. Das Land Nubien ist in Aufruhr und will sich dem Pharao nicht kampflos beugen. Unter den Gefangenen befindet sich AIDA, die Tochter des Nubischen Königs, der bereits gefangen und entthront wurde. Die Geschichte beginnt, dass sich Radames und AIDA mehr und mehr angiften, sich dadurch aber unbewusst auch immer mehr annähern. Amneris, die Tochter des Pharao, gleichzeitig Verlobte von Radames ist zu Anfang noch naiv und nichtsahnend von der aufblühenden Liebe der Sklavin und ihrem Mann des Herzens. Nach und nach beginnt sie zu verstehen und sinnt auf Rache. Nubien ist gefallen und die Sklaven sind am Hof eingetroffen. Doch mit List gelingt es Mereb mit Hilfe von Radames, der sich seine Liebe zu AIDA längst eingestanden hat, eine Flucht zu planen, bei der Nubiens König und AIDA fliehen können. Amneris aber durchschaut deren Spiel und kann die Flucht stoppen. Doch auch sie muss erkennen, dass Liebe stärker ist als Vernunft und. Am Ende, wird das Paar lebendig in ein Grab gesperrt… Liebe, die den Tod besiegt.

Beginnen wir mit dem Bühnenbild. Eine Drehbühne, sowie Trennwände lassen die einzelnen Szenen in ihrem Licht erscheinen. Hier und da sorgen spezielle Lichteffekte für eine schöne, warme, reizvolle und überraschende Atmophäre. Einfache Bühnenausstattung lenkt nicht wesentlich ab, wirkt hier und da vielleicht etwas spartanisch, dennoch ist sie ausreichend und effektvoll eingesetzt. Die Kostüme sind vielmehr schlicht, aber sie verfehlen ihre Wirkung nicht. Spielt sich das ganze Szenario schließlich in Ägypten meist mit vielen Sklaven auf der Bühne ab. Lediglich der Pharao und Amneris, seine Tochter, erscheinen in viel Gold in ihren Kostümen. Passend also.

Anders als in vielen Produktionen in Deutschland wird hier in Englisch gesungen. Dominique Aref ist schon in der Tourversion als AIDA bekannt und liefert auch hier in Coburg eine einwandfreie und professionelle Leistung. Ihr Applaus kann sich hören lassen. Gefühlvoll und stimmstark singt sich der zierliche Musicalstar in die Herzen der Franken.

An ihrer Seite ist Ramin Dustdar in der Rolle des Heerführers Radames zu sehen. Dem Coburger Publikum ist er längst bekannt und hat auch mit diesem Stück keine Schwierigkeiten von sich und seinen Qualitäten als Musicalsänger zu überzeugen.

Als Prinzessin Amneris tritt Lokalmatadorin Ulrike Barz auf. Sie ist schon eine Perle des Landestheaters und in zahlreichen Hauptrollen zu erleben. Zu Recht. Auch hier beweist sie ihr großes Talent in Stimme und Schauspiel und kann die gekränkte und verlassene Prinzessin überzeugend dem Publikum nahebringen.

Nehebka wird von Anastasia Scheller verkörpert. Eine beliebte Rolle indem Stück, die zwar klein ist, aber viel Aufmerksamkeit erregt, ist sie doch auch Vertraute und Freundin von AIDA. Überzeugend und schön war auch Schellers Leistung an diesem Abend.

Ebenso die von Thada Suanduanchai  in der Rolle des Mereb. Witzig und bedacht spielt er seine Rolle mit viel Spielfreude und einem guten Gesang. Hier ist großes Potenzial zu erkennen.

Zu sagen ist, dass AIDA in jedem Falle eine Reise wert ist. Das faire Preis-Leistungsverhältnis wird dem Musical mehr als gerecht. Eine schöne und stimmige Gesamtproduktion ist mal wieder dem Landestheater gelungen und es ist ihm zu wünschen, dass sich der Erfolg nicht einstellt.

Sarah-Lisa Scherer und Marina C. Bunk

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