„Die Schöne und das Biest“ im Deutschen Theater München

Das Musical in einer Operettenfassung

Die Schöne und das Biest Musical MünchenDie Schöne und das Biest Musical MünchenDie Schöne und das Biest Musical München Fotos Dt. Theater München
Wer das Musical aus älteren Zeiten kennt, wo es in Wien, Stuttgart, Oberhausen,  Berlin oder Magdeburg gastierte, der wird von dieser Version sicherlich in verschiedenster Form überrascht sein. Sehr operettenlastig, fast opernhaft präsentiert das Budapester Operetten- und Musicaltheater das Musical, das schon im letzten Jahr im Prinzregententheater in München gastierte. Einigen Musicalbesuchern dürfte das Ensemble noch von „Mozart“ (ebenfalls Dt. Theater München) bekannt sein.
Die Schöne und das Biest ist ein Musical von Komponist Alan Menken. Texte sind von Tim Rice und Howard Ashman. Der Roman stammt von der der Autorin Linda Woolverton. Bekannt ist „Die Schöne und das Biest“ vielen aus der Zeichentrick Disneyversion. Das Musical selbst hatte am 18. April 1994 Weltpremiere ( Regie Robert J. Roth) am Palace Theatre in New York.  In 13 Ländern ist das Musical bekannt und wurde bis heute  für neun Tony Awards  nominiert. Tatsächlich aber gewann das Stück dann 1998 den Laurence Olivier Award. Die Disneyversion dagegen heimste zwei Oscars und fünf Grammys für die Filmmusik, dazu eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Film“ ein.

Das Märchen erzählt von der schönen, jungen Belle, die sich in einen verwunschenen Prinzen verliebt. Doch warum wurde der Prinz verwunschen? Es war einst seine Unfreundlichkeit  und Hartherzigkeit zu den Menschen, die eine Zauberin wohl mit dieser Strafe quittierte. Nur die Liebe einer Frau, ein Kuss, kann das „Biest“ von dem bösen Zauber befreien.  Wenn das Biest sich ändert, die Menschen beginnt zu lieben und ebenfalls Liebe von ihnen erhält, dann erst wird der Fluch zerstört und aus ihm wird wieder ein Prinz. Wird es dem Biest gelingen diese schwere Aufgabe zu lösen?  Selbst in seinen schlimmsten Zeiten zeigt sich, wie sehr seine getreuen Diener, ebenfalls dem Fluch unterlegen zu ihm stehen und ihm helfen ein besserer Mensch zu werden und die Liebe der schönen Belle zu gewinnen.

An der Version des Budapester Ensembles ist im Grunde genommen nichts auszusetzen. Singen können sie fraglos alle, die Künstler, angefangen von den Solisten bis hin zur kleinen Nebenrolle. Hier und da könnte man sicherlich noch mehr Leidenschaft oder Ausdrucksform einbringen, in Anbetracht der sicherlich mangelnden Gelegenheit sich ausreichend mit den deutschen Texten zu beschäftigen ist die Leistung dennoch sehr anerkennenswert. An manchen Stellen hat man zwar durchaus einige Verständnisschwierigkeiten. Der Akzent kommt allzu oft durch und verlangt somit auf Dauer eine gewisse Anstrengung beim Zuhörer.  Die Bühnenausstattung ist teils überladen, teils verwirrend bis schwindelerregend im Szenenwechsel, aber dennoch sehenswert. Gerade Kinder dürften sich nicht an den raschen und zahlreichen Requisitenwechseln stören. Die rauschenden und liebevoll gestalteten Kostüme können sich ebenfalls sehen lassen. Farbenfroh und detailverliebt trifft es. Auch die Tanzszenen beherrschen die Budapester  ohne Frage. Schwungvoll und mitreißende Choreographien begeistern das Auge.

Wären da nicht für die gewohnten Musicalbesucher diese operettisierten Klänge. Klassisch wirkt das fröhliche Stück, erinnert an zahlreiche Operetten und manche Sänger lassen unverkennbar durchscheinen, dass sie normalerweise beruflich eher der Oper nachgehen. Es dauert einige Minuten, bis sich das Ohr daran gewöhnt. Dann aber geht die Geschichte seinen Lauf und präsentiert eine runde und schöne Story.

Die Schöne und das Biest Musical München
Ob die Regie von György Böhm jedem liegt, muss jeder Besucher selbst entscheiden. Die Gratwanderung zwischen neuen Ideen zur Moderne gekoppelt mit altmodischer Opulenz ist durchaus gewagt, kann sich aber unseres Erachtens sehen lassen. Jedoch Fakt ist, klassische Musicalklischees werden ausreichend bedient. Ob dies für das Genre Musical unterstützend ist, sei dahingestellt.

Etwas verwirrend und weniger leidenschaftlich wirkt der Schluss. Wenn die Spannung am höchsten ist und die Auflösung von allen entgegen gefiebert wird, gerade dann scheint die Energie und die Ausdauer der Künstler beinahe schlagartig abzusinken… Die Verwandlung vom Biest zurück in den Prinzen ist wenig spektakulär, zumal der Zuschauer dieser Szene seit Beginn des Stückes herbeisehnt. Spätestens, als jeder weiß, das Biest- einst ein Prinz- durchgeht diesen harten Weg um wieder rückverwandelt zu werden, kann man nicht nachvollziehen, warum diese Szene so unscheinbar von statten geht. Wird man sonst überschüttet mit Action, Bühnenbild, Requisiten, Kostümen und Ensemble, so kommt genau diese wichtige Schlüsselszene mager und glanzlos rüber.

Noch bis zum 19. November kann man das Stück im Theaterzelt des Deutschen Theaters in München – Fröttmaning sehen.

Tickets, 24,-  – 69,- € (ggf. inkl. Mwst und zzgl. Servicegebühren)

gibt es unter der
Telefonnummer 089/ 54 81 81

Infos unter:

http://www.deutsches-theater.de/dieschoeneunddasbiest.html

Petra Weisser für Musicalfotojournalismus

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