„Sugar – Manche mögen’s heiß“ in Wiesbaden

Mit dem Musical „Sugar – Manche mögen’s heiß“ gelang dem Jugendclub des Staatstheater Wiesbaden eine erneut erfolgreiche Umsetzung eines Musicals.
Die bis auf die letzten beiden Reihen ausverkaufte Aussenspielstätte „Wartburg“ wurde fast 2:30 Stunden mit viel Witz durch das 12-köpfige Ensemble und die 4-köpfige Band, bestehend aus Piano, Bass, Reeds und Drums, unterhalten. Witziger Nebeneffekt: die Band, bestehend aus vier Männern, saßen alle in Frauenkleidern an ihren Instrumenten.

Die Bühne ist recht einfach gehalten. An der Seite stehen ein Tresen mit drei Barhockern, mit weißen Vorhängen und blauen sogenannten Übergardinen mit Glitzerdruck. Die Band sitzt hinter einem Vorhang aus Lametta und vom Ensemble wurden die Seiteneingänge und die Treppe in den Zuschauerraum in das Musical mit eingebunden. Große aufwendige Bühnenbilder sind hier wohl eher nicht sehr leicht umzusetzen, da die „Wartburg“ nicht immer als Theater diente und man dazu einige Umbauten vornehmen müsste. Dennoch verlor das dem Stück Nichts an Qualität und dem Publikum wurde eine erstklassige Show geboten.

Zur Geschichte: „Sugar“ spielt nach dem Film „Some like it hot“ von Billy Wilder und I.A.L. Diamond, basierend auf einer Story von Robert Thoeren. Das Buch wurde von Peter Stone geschrieben, Gesangstexte von Bob Merrill und die Musik von Jule Styne. Die deutsche Übersetzung übernahm Peter Ensikat. (Anm. d. Red.: Der Film von 1959  gilt heute als die vielleicht beste Komödie aller Zeiten. In den Hauptrollen sind Marylin Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon zu sehen.)

Das Stück spielt im Jahre 1931 in Chicago. Die Freunde Joe (Daniel Kegler) und Jerry (Tim Speckhardt) sind zwei arbeitslose Musiker und werden durch einen dummen Zufall Augenzeugen einer Schießerei. Daraufhin müssen sie vor dem Bandenführer Spats Palazzo, gespielt von Benjamin Geipel, fliehen.  Im Endeffekt landen sie verkleidet als Frauen in einer Damenband, mit deren Sängering Sweet Sue (Felicitas Geipel), mit der sie die Stadt verlassen und nach Miami ziehen.
Blickfang der Band ist die gutaussehende, blonde Sugar Kane, die sehr überzeugend von Karen Müller verkörpert wird, und sich immer richtig ins Licht zu rücken weiß. Das Chaos nimmt seinen Lauf, als Joe alias „Josephine“ und Jerry alias „Daphne“ des öfteren Gefahr laufen aufzufliegen. Joe, der sich in die quirlige Sugar verliebt, ist enttäuscht, denn diese möchte lieber in Miami mite einem reichen Millionär angeln gehen. Und dann ist da noch der verrückte Bandmanager Osgood Fielding (Rainer Maaß) sich in „Daphne“ verliebt und diese heiraten will.

Nach einer wilden Verfolgungsjagd zwischen Joe & Jerry und dem Bandenanführer Spats sowie dessen zwei Komplizen, bei denen die Gangster sich versehentlich gegenseitig erschießen, kommt es zum großen Happ End zwischen Joe und Sugar. Jerry hingegen will Osgood nun endlich die Wahrheit sagen, nachdem dieser fest entschlossen ist seine „Daphne“ zu heiraten. Jerry gesteht ihm das er in Wirklichkeit ein Mann ist und glaubt sich so aus der Affäre ziehen zu können, doch Osgood schreckt das nicht ab und antwortet unbeeindruckt mit dem legendären Satz: „Niemand ist vollkommen“…

Das gesamte Ensemble überzeugte mit einer sehr guten gesanglichen sowie schauspielerischen Darbietung und machte das eigentlich recht lange Stück zu einer doch eher kurzweiligen und keinesfalls langweiligen Show. Bei den Frauen des Ensembles stachen in erster Linie Felicitas Geipel und Karen Müller hervor, die stimmlich sehr ausdrucksstark waren und ihre Rollen auf eine oft witzige Weise gut umsetzten.

Die beiden männlichen Hauptdarsteller Daniel Kegler und Tim Speckhardt lieferten beide eine Show auf sehr hohem Niveau ab. Beiden nahm man durch ihr schauspielrisches Talent die Rolle einer Frau sofort ab. Durch diese klasse Leistung ernteten diese Beiden am Ende auch den meisten Applaus.

Wer sich das Stück gerne ansehen möchte, hat nur noch eine einzige Gelegenheit, da es am 12. Januar 2013 (Beginn 20:00Uhr) Derniere hat.

 

Das Team rund um „Sugar – Manche mögen’s heiß“:
Musikalische Leitung: Frank Bangert
Inszenierung und Choreographie: Iris Limbarth
Bühnenbild: Britta Lammers
Kostüme/Kostümassistenz: Heike Ruppmann/Charlotte Werkmeister
Licht: Achim Saufaus, Karsten Kayser
Regieassistenz: Myriam Lifka, Katrin Gietl
Inspizien: Michael Schmiedel, Franziska Spring

Weitere Infos unter: http://www.staatstheater-wiesbaden.de

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