Eine Reise durch Musicalwelterfolge: „Aspects of Andrew Lloyd Webber”

“Wer versteht was Liebe ist?”, mit diesen Zeilen eröffnete Andreas Bieber eine erstklassige Musicalgala in der fast ausverkauften Hugenottenhalle in Neu-Isenburg. Gemeinsam mit vier seiner Kollegen und zwei Musical-Newcomern führte er durch die Musicalwelterfolge von Andrew Lloyd Webber, begleitet von Pianistin Marina Kommissartchik.

Die Macher von „Sound of Music“ haben mit dieser Gala Entertainment in Premium-Qualität auf die Beine gestellt, bei der gesanglich sowie darstellerisch, aber auch in Ton und Licht alles aufeinander abgestimmt und wunderbar zusammen gepasst hat. Hier zeigt sich auch, dass einfach gehaltene Outfits einer guten Show Nichts ausmachen und man auch mit wenig Choreographie, dafür aber mit darstellerischem Talent, Witz und Charme eine sehr gelungene Show darbieten kann.

Wem Musicalgalas nicht fremd sind, der erkannte beim ersten Blick in das Programmheft sofort eine Seltenheit: alle Lieder wurden komplett in der deutschen Sprache gesungen, was die Gala neben ihrem hohen Niveau auch noch zu etwas Besonderem machte.

Andreas Bieber, bekannt aus Musicals wie „Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“, “Tommy” und “Ich war noch niemals in New York”, wusste wieder einmal mehr mit seinem Witz und Charme das Publikum im Nu für sich zu gewinnen. Der Klassiker „Wie vom Traum verführt“ („Joseph“) durfte auch an diesem Abend natürlich nicht fehlen, aber auch Lieder wie „King Herods Lied“ aus „Jesus Christ Superstar“, „Freu Dich bloss nicht zu früh“ und „Bleib doch bis zum Sonntag“ aus „Tell me on sunday“ und „Lieben trotzdem“ („The beautiful game“) sorgten für wunderbare musikalische Momente.

Auch seine Kollegen Paul Kribbe, bekannt durch u.a. „Die Schöne und das Biest“ und „Miami Nights“ und Carsten Lepper sowie die Interpretinnen Annika Bruhns und Kristin Hölck, bekannt aus „Mamma Mia“ und „Ich war noch niemals in New York“ bzw. „Les Misérables“ und „Joseph“ überzeugten in Solos, Duetten aber auch als Ensemble auf ganzer Linie.

Carsten Lepper („Der Graf von Monte Cristo“ und „West Side Story“) zeigte sich spätestens beim Duett „Das Phantom der Oper“ (mit Kristin Hölck) und seiner ganz persönlichen Interpretation von „Musik der Nacht“ als erstklassiger Sänger mit einem stimmgewaltigen Ausdruck. Paul Kribbe hingegen konnte mit seiner besonderen und teils auch sehr witzigen Art darstellerisch als auch gesanglich u.a. mit „Lied des Pharao“ aus dem Musical „Joseph“ und „Ein Tag ohne Kuss ist verlor’ne Zeit“ („Whistle down the wind) glänzen.

Großen Applaus erntete Kristin Hölck mit ihrer Darbietung zweier Songs aus „Das Phantom der Oper“ in erster Linie durch ihre sehr klare und aussagekräftige Stimme, die sie auch in den sehr hohen Tonlagen beweisen konnte.
Etwas in den Schatten gestellt wirkte Annika Bruhns, die mit „Für Laura“ („The woman in white“) oder „Wie soll ich ihn nur lieben“ gesanglich dennoch eine sehr gute Leistung erbrachte.

Sehr positiv überrascht war man von den beiden Newcomern Annika Firley und Markus Psotta, die mit zwei Duetten ihre Stimmbreite bewiesen und bei dem Publikum auch sehr gut ankamen.

Alles in Allem ist diese Gala durch ihre erstklassigen Interpreten, die Begleitung am Flügel und die Auswahl der teils bekannten und teils doch eher selteneren Lieder, eine Gala auf sehr hohem Niveau.

(Fotos: Copyright Diana Agostini)

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