Aus dem Opernfach zur Operette, jetzt endlich wieder im Musical beschützt er pünktlich zu Weihnachen „sein Aschenbrödel“

Zuletzt hat MFJ Peter Trautwein in einer kleinen, romantischen Stadt Nähe München besucht, wo er auf unvergessliche Weise in Dachau in der Operette „Die Fledermaus“ Dr. Falke verkörperte. Zwischenzeitlich hat es ihn ins Opernfach verschlagen. So spielte er den Vater in „Hänsel und Gretel“… Manche kennen ihn sicherlich aus Produktionen wie „Rocky Horror Show“ (Brad Majors, München und Tour), „Vom Geist der Weihnacht“ (Marley, 2001-2007 Uraufführung und verschiedene Spielstätten), „Der Kleine Lord“ (Mr. Havisham, Duisburg). In Bad Vilbel wirkte der beliebte und überzeugende Künstler die letzten Jahre in zahlreichen Produktionen in versch. Rollen mit, u.a. „Jekyll & Hyde“ und „My fair Lady“. Nächste Station wird Dresden sein, im Musical „3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL“, wo er den Knecht Valentin sowie die Rolle des Erzählers übernehmen wird.


Lieber Peter, zuerst vielen Dank, dass Du uns wieder für ein paar Fragen zur Verfügung stehen willst. Beginnen wir doch gleich mit den Fragen.

Wie geht es Dir seit „Die Fledermaus“ und was hat sich seither in Deinem Leben alles ereignet?
Mit der Fledermausproduktion waren wir auf Tour, was für mich eine tolle Erfahrung war, wieder klassisch zu singen mit Orchester und vor allem die Königin der Operette „Die Fledermaus“ und dann auch noch die Baritonrolle des „Dr. Falke“. Als nächstes erfüllte sich für mich ein Wunsch, der auf Opernschulzeiten zurückgeht, die Rolle des Vaters in E.Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. Ich habe 1998 in der Meisterklasse der internationalen Sopranistin Astrid Varnay die Partie des Vaters mit ihr erarbeitet und zusammen mit dem Orchester der Bayerischen Staatsoper beim Abschlusskonzert der Meisterklasse in München im Prinzregentheater gesungen und gespielt. Dieses Jahr konnte ich die Rolle nun endlich in der kompletten Oper auf die Bühne bringen, wobei wir damit auf Tour gingen, u.a. im Stadttheater Weilheim.
Nächste Station ist, wie bereits oben angekündigt, Dresden das „Theater-Wechselbad -der- Gefühle“. Das Musical heißt „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“, eine Christian Berg Produktion. Erzähle uns bitte über den Inhalt des Stückes ein wenig…
Das Buch für das Musical hat Christian Berg und Mirko Bott geschrieben und die Musik stammt von Timo Riegelsberger. Die Geschichte von den 3 Haselnüssen für Aschenbrödel wird aus der Sicht des Stalljungen Valentin erzählt, den ich spiele. Valentin erzählt zu Beginn, dass er als Knecht auf dem Gut der Stiefmutter von Aschenbrödel arbeitet, welches früher dem Vater von Aschenbrödel gehörte, der aber bereits tot ist und so ist die böse Stiefmutter Herrin auf dem Gut und sie und ihre Tochter Dorchen, die sie in die Ehe mit Aschenbrödels Vater mitgebracht hat, behandeln Aschenbrödel wie ein Magd. Nach dieser kurzen Einführung Valentins wird gezeigt wie die Stiefmutter und die Stiefschwester Aschenbrödel schikanieren und die Einladung zum Ball am Hofe erfolgt, denn der Prinz muss eine Braut suchen. Die einzigen Freunde die Aschenbrödel auf dem Gut hat sind natürlich Valentin der Knecht, die Magd, das Pferd Nikolaus und die Eule Rosalie. Zur Überraschung für das Publikum können das Pferd und die Eule auch sprechen, was aber nur Valentin und der Prinz hören können, nicht Aschenbrödel oder die anderen Figuren im Stück. Auf der Jagd im Wald begegnet Aschenbrödel zum ersten Mal dem Prinzen und es funkelt zwischen beiden, aber Aschenbrödel darf nicht mit auf den Ball, was die Stiefmutter und die Stiefschwester ihr durch Arbeit geben verwehren. Doch es gibt ja noch die Tauben ! Valentin schenkt Aschenbrödel 3 Haselnüsse, die in Wirklichkeit Zaubernüsse sind, was er in einem Song dem Publikum erklärt, und mit Hilfe dieser Zaubernüsse gelingt es Aschenbrödel auf den Ball zu gehen letztendlich den Prinzen ganz für sich zu
gewinnen. Natürlich spielen dabei der Schuh, den Aschenbrödel auf dem Ball am Hofe verliert, eine große Rolle, so wie man es aus dem Märchen und dem tschechischen Spielfilm kennt . Alles will ich natürlich noch nicht verraten.
Du wirst die Rollen des Erzählers und des Knechts Valentin übernehmen. Was gefällt Dir jeweils an den beiden Rollen besonders.
Der Knecht Valentin und der Erzähler sind eine Rolle, wobei man immer zwischen beiden Figuren hin und her springt. Das ist sehr interessant, da ich so der Vermittler zwischen dem Bühnengeschehen und dem Publikum bin, was sich am deutlichsten zeigt, wenn ich als Knecht Valentin meinen Song mit dem Publikum zusammen singe, denn ich brauche ja die Hilfe des Publikums damit aus den 3 Haselnüssen Zaubernüsse werden.
Ist es schwierig zwei Rollen in einem Stück zu spielen, oder ist es eher spannend und abwechslungsreich für Dich?
Beide Rollen gehen ja ineinander über und es macht sehr viel Spaß auf der einen Seite der Märchenerzähler zu sein und dann wieder Aschenbrödels bester Freund und so was wie ein Vaterersatz, zumindest fühle ich mich so in den Momenten mit Aschenbrödel zusammen.
Wie hast Du Dich auf die Rollen vorbereitet? Gab es eine Vorlage für Dich, oder ein Buch?
Ich habe zuerst das Textbuch des Musicals gelesen, mir dann den tschechischen Film angeschaut und das Buch von Bozena Nemcová gelesen, den die beiden Musicalautoren legen besonders viel Wert darauf, dass nicht der Film nachgespielt wird, sondern die literarische Vorlage als Grundlage für das Musical dient. So hat auch die Figur des Knechts Valentin eine größere Bedeutung als im Film und Märchenbuch gewonnen. Und dann Text und Noten gelernt…geübt zusammen mit meinem Pianisten in München und am 25.10.2012 haben die Proben begonnen.
Welche Gründe gibt es für die Leser, nach Dresden zur „Aschenbrödel“ zu fahren?
Allein die Geschichte ist schon wunderschön und sehr berührend und dann zusammen mit der Musik denke ich, dass das Musical sich die Herzen der Zuschauer erobert, egal ob jung oder alt. Ab 20.11.2012 ist Premiere und dann spielen wir bis 23.11.2012 und dann wieder vom 4.12.-27.12.2012 in Dresden im Theater Wechselbad der Gefühle. Dazwischen haben wir u.a. ein Gastspiel in Meissen. ( www.theater-wechselbad.de )
Gibt es etwas, was Du schon immer den Musicalliebhabern und Fans sagen wolltest? Dann los…
Ohne Euch geht es nicht, denn wir Darsteller brauchen das Publikum und lieben Euch und die schönsten Momente sind einfach, wenn man dem Zuschauer etwas auf den Nachhauseweg mitgeben kann und dafür auch wieder etwas zurückbekommt, denn das Zusammenleben der Menschen funktioniert nur in gegenseitigem Neben und Geben.

Infos zum Musical und Tickets unter:
http://www.theater-wechselbad.de/Gastspiele/Drei-Haselnuesse-fr-Aschenbroedel/

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