„Rubbeldiekatz“ im Theaterschiff Bremen – Absolut sehenswert!

Fotos: Theaterschiff Bremen

Fotos: Theaterschiff Bremen

Am 19.11.2015 feierte „Rubbeldiekatz“ unter Regie von Karten Engelhardt im Theaterschiff Bremen Premiere. Dem Leser ist das Theaterschiff eventuell (noch) kein Begriff, aber ein Besuch lohnt sich: Das Schiff, auf der Weser gelegen, wurde zu einem kleinen Theater umgebaut: Dazu gehören -sogar- zwei Säle sowie der Gastronomischer Bereich, „Bühne 3“ genannt. Beide Säle befinden sich unten im Schiff und sind größer, als man sich zuvor vorstellen könnte. An dem Tag unseres Besuches stand das Wasser der Weser sehr hoch, so dass sich vor dem Schiff eine Schlange gebildet hatte, da die Besucher der Reihe nach Gummistiefel geliehen bekamen, mit denen sie trocknen Fußes durch das Wasser, welches über das Ufer getreten war, an Deck gelangen konnten. Glücklicherweise trat dann aber ein Absinken des Wasserspielges ein, so dass der Großteil der Zuschauer dann ohne einen Schuhwechsel das Schiff zügig betreten konnte.

Fotos: Theaterschiff Bremen

Fotos: Theaterschiff Bremen

„Rubbeldiekatz“ (nach dem Drehbuch von Detlev Buch und Anika Decker) war im Jahre 2011 in den deutschen Kinos zu sehen und wurde von Gunnar Dreßler für die Bühne bearbeitet. Es ist eine lustige Komödie, in der der Schauspieler „Alexander Honk“ (in Bremen gespielt von David Wehle) sich plötzlich in der weiblichen Rolle „Alexandra“ eines NS-Films wiederfindet, nachdem er zu der Audition als Frau gekleidet gegangen war und von dem Regisseur (Simon Mehlich) kurzerhand auserwählt wurde. Wäre dies nicht schon verzwickt genug, kommt es noch zu einem unglücklichen Zufall: So merkt er am Set, dass er als Alexander doch zuvor wirklich eine Nacht mit der Hauptdarstellerin „Sarah Voss“ (hier: Lesley Jennifer Higl – ihr nimmt man die Rolle des Filmstars auf jeden Fall ab) verbracht und sich in diese verliebt hat. Dumm nur, dass er nun als Alexandra vor ihr steht und Sarah dabei ist, sich in den Bühnenkollegen „Max“ (auch Simon Mehlich) zuverlieben – währenddessen  umwirbt Jörg, der in dem NS-Film die Rolle des Führers ergattern konnte (Thomas Ziesch), Alexandra. So nimmt das Chaos seinen Lauf – unterstützt wird Alexander von seinen beiden Brüdern Basti und Jürgen (ebenfalls Simon Mehlich und Thomas Ziesch).

Fotos: Theaterschiff Bremen

Fotos: Theaterschiff Bremen

Die Bühne auf dem Schiff ist nicht sehr groß; auf ihr ist eine Art Wand aufgebaut, die – auch mit Hilfe der Künstler- so umgebaut wird, dass sie durch Lichteffekte, Auf- und Zuklappen der einzelnen Teile und mit Zuhilfenahme von einem Sofa, einem roten Teppich und ein paar anderer Kleinigkeiten aber immer eine sehr gut bespielbare Fläche für die jeweilige Szene bietet. Eine sehr gute Idee ist das Einsetzen von kleinen gedrehten Filmchen, die die Darsteller in einer z. B. im Park Szene zeigen, die dann auf der Bühne weitergespielt wird. (Bühnenbild: Werner Klaus)

 

Fotos: Theaterschiff Bremen

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Auch ist die Wahl der Darsteller sehr gut gelungen: Lesley Jennifer Higl, David Wehle, Simon Mehlich und Thomas Ziesch leisten sehr gute Arbeit. Higl und Wehle haben beide jeweils „nur“ eine Rolle, während Mehlich und Ziesch in diverse Rollen, teilweise in einem ganz schnellen Ablauf hintereinander, schlüpfen müssen. Wunderbar wandelbar ist Mehlich: Mal als schwuler Dresser, als anbaggernder Regisseur oder als cooler Bruder von Alexander. David Wehle ist als Frau einfach herrlich anzusehen, im Kleidchen und mit hohen Schuhen ist er ebenso überzeugen wie in der Rolle seines männliches Gegenstückes Alexander.

Ein sehr lustiges Stück, mit interessant durchdachter Technik und sehr guter Besetzung, das bei dem Publikum für viele Lacher sorgte und einen kurzweiligen, absolut gelungenen Theaterabend bescherte!

Vorstellungen noch bis 12. März 2016!

Karten zum Preis von 26 Euro gibt es unter der Rufnummer 0421/7908600, bei den bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.theaterschiff-bremen.de, an der Abendkasse und im Ticketshop an der Balgebrückstraße.

 

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